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Gewitter in den Bergen: So bleiben Sie sicher

Gewitter in den Bergen: So bleiben Sie sicher


1 Oktober 2025 (10 bis 15 Minuten Lesezeit)


Der Sommer in den Bergen bedeutet oft sonnige Wanderungen, aber auch plötzliche und heftige Gewitter. Jedes Jahr ziehen in Frankreich 450.000 Gewitter durch das Land, und etwa hundert Menschen werden vom Blitz getroffen. In den Bergen sind diese Wetterphänomene besonders gefährlich: Blitze schlagen leichter auf Gipfeln ein, die Temperaturen sinken abrupt, und Schutzmöglichkeiten sind rar.

Die Heftigkeit von Berggewittern lässt sich durch mehrere physikalische Faktoren erklären. Warme, feuchte Luft aus den Tälern steigt schnell an den Hängen auf, kühlt in der Höhe ab und bildet die typischen ambossförmigen Cumulonimbuswolken. Das Relief verstärkt diese Phänomene: Winde bis zu 140 km/h, zerstörerischer Hagel, Sturzregen, der Bäche in reißende Ströme verwandelt. Und nicht zu vergessen: Metallische Ausrüstungsgegenstände – Wanderstöcke, Karabiner, Eispickel – können zu gefährlichen Leitern werden.

Angesichts dieser Gefahren können Vorbereitung und das Wissen um richtige Verhaltensweisen Leben retten. Wer ein Gewitter vorhersieht, Anzeichen erkennt, die richtige Schutzstellung einnimmt oder den passenden Unterschlupf wählt, vermeidet Unfälle. In den Bergen kündigen sich Gewitter nicht immer rechtzeitig an.


Inhaltsverzeichnis

Jeder Abschnitt liefert das nötige Wissen, um die eigene Haltung gegenüber Berggewittern zu ändern – von der Vorbereitung bis hin zu lebensrettenden Reflexen unterwegs.


Gewitter in den Bergen verstehen

Warum sind Gewitter in der Höhe heftiger?

Das Relief der Berge verstärkt die Intensität von Gewittern durch drei physikalische Mechanismen. Warme Luft aus den Tälern steigt entlang der Hänge mit 9,75 °C pro Kilometer Höhe auf und schafft so große Instabilität. Dieser erzwungene Aufstieg erzeugt Aufwinde von bis zu 30 m/s (108 km/h).

Mit der Höhe nimmt der Luftdruck ab, wodurch Luftmassen sich leichter ausdehnen und Cumulonimbuswolken schneller wachsen. Eine Gewitterwolke kann in den Bergen 15 km Höhe erreichen, im Flachland dagegen nur 8 km.

Elektrische Entladungen werden stärker: Die Spannungsdifferenz zwischen Boden und Wolke kann in der Höhe 100 Millionen Volt übersteigen. Gipfel wirken wie natürliche Blitzableiter und konzentrieren die elektrische Aktivität.

Die verschiedenen Arten von Berggewittern

Je nach Entstehung und Entwicklung bedrohen drei Gewitterarten Wanderer:

  • Tagesganggewitter: 80 % aller Sommerfälle. Sie entstehen durch die Erwärmung der Täler am Morgen und entladen sich meist zwischen 14 und 17 Uhr. Typisch sind die ambossförmigen Cumulonimbuswolken – auch bei stabilem Hochdruck möglich.

  • Frontgewitter: treten mit Wetterfronten auf. Vorhersehbarer, aber oft heftiger; sie können zu jeder Tageszeit auftreten und stundenlang in einem Tal verweilen.

  • Orografische Gewitter: direkt durch das Relief ausgelöst. Feuchte Luft steigt an den Hängen abrupt auf und bildet lokale, aber intensive Zellen. Sie können unter scheinbar klarem Himmel entstehen und sind die tückischsten.

Hauptrisiken für Wanderer

  • Blitzschlag: tödlichste Gefahr. Etwa 100 Menschen pro Jahr in Frankreich betroffen, 28 % davon in den Bergen. Direkte Treffer können tödlich sein, doch Erdströme (Schrittspannung) verursachen 60 % der Unfälle.

  • Steinschlag: verstärkt sich durch Regen, aufgeweichte Wände und Böen bis 140 km/h. Bäche verwandeln sich in unüberwindbare Ströme.

  • Unterkühlung: Temperaturstürze bis 15 °C in wenigen Minuten. Nebel reduziert die Sicht auf wenige Meter, das Risiko von Abstürzen oder Verirren steigt.


Wie man die Ankunft eines Gewitters einschätzt

Wettervorhersage vor der Tour prüfen

Die goldene Regel: Mindestens zwei unabhängige Quellen konsultieren. Météo-France Montagne und Apps wie Windy oder MeteoBlue liefern präzise lokale Prognosen bis zu drei Tage im Voraus.

Beachten Sie die Warnkarte (aktualisiert um 6 Uhr und 16 Uhr). Bei Gewittergefahr: früher starten (vor 11 Uhr), Grate und Gipfel meiden, sichere Unterstände entlang der Route einplanen.

Die Differenz zwischen Temperatur und Taupunkt ist entscheidend: unter 3 °C steigt das Gewitterrisiko um 70 %. Dieser Wert ist in den meisten Profi-Apps verfügbar. Selbst bei Hochdrucklagen können Tagesganggewitter plötzlich entstehen.

Warnzeichen unterwegs erkennen

  • Wolkenbeobachtung: Cumuluswolken mit Blumenkohlform und scharfen Konturen → Cumulonimbus innerhalb von 2–4 Stunden.

  • Plötzlicher Winddrehung und Böen, Temperatursturz um 5–10 °C, zunehmende Feuchtigkeit.

  • Elektrische Vorboten 15–30 Minuten vor Einschlag: Knistern, bläuliches Leuchten auf Metall (Elmsfeuer), Haare stellen sich auf, metallischer Geschmack.

  • Sekunden zwischen Blitz und Donner zählen → durch 3 teilen = Entfernung in km. Unter 10 Sekunden = weniger als 3 km → sofort Schutz suchen.

Entfernung eines Gewitters berechnen

Einfach: Sekunden zwischen Blitz und Donner zählen, durch 3 teilen → Entfernung in km.

Beispiel: 12 Sekunden → 4 km entfernt. Unbedingt mehrfach messen, um Richtungstendenz (Annäherung oder Entfernung) zu erkennen.


Verhalten bei einem Gewitter in den Bergen

Die richtige Körperhaltung einnehmen

Wenn ein Gewitter Sie überrascht und kein Unterschlupf erreichbar ist:

  • Entfernen Sie sich mindestens 50 m von Graten, Gipfeln, Wasserläufen und einzelnen Bäumen.

  • Gehen Sie in die Hocke, Füße eng zusammen, auf einen isolierenden Rucksack oder ein trockenes Kleidungsstück setzen.

  • Kopf einziehen, Hände auf die Knie legen, Kontaktfläche zum Boden minimieren.

  • Nicht hinlegen: Das vergrößert die Schrittspannung und steigert die Gefahr.

  • Gruppe aufteilen: 10–15 m Abstand, um mehrere Opfer durch denselben Einschlag zu vermeiden.

Was man vermeiden sollte

  • Metallisches Material in der Hand behalten (Stöcke, Eispickel, Karabiner).

  • Unterschlupf unter Felsüberhängen suchen (Gefahr von Seitenblitzen und Felssturz).

  • Höhlen aufsuchen, wenn sie nass oder eng sind (Gefahr von Erdströmen).

  • Am Rand von Wäldern oder unter einzelnen Bäumen stehen.


Wo Blitze am häufigsten in den Bergen einschlagen

  • Gipfel und Grate: wirken als natürliche Blitzableiter.

  • Einzelne Bäume: besonders gefährlich durch hohe Leitfähigkeit.

  • Nasse Flächen: Seen, Bäche, Schneefelder → leiten elektrische Ströme sehr weit.

  • Klettersteige und Eisenwege: Metallkabel und Leitern ziehen Blitze stark an.

Die sichersten Orte: dichter Wald (Mittelzone, nicht Rand), Senken mit trockenen Böden, Abstand zu Wasserläufen.


Sonderfälle: Biwak und Mehrtagestouren

Zelt oder Biwak bei Gewitter

  • Zelt nicht auf Gipfeln oder Kämmen aufstellen, mindestens 50 m von Wasserläufen entfernt.

  • Stangen und Heringe isolieren (Steine oder trockene Unterlage).

  • Abstand von mindestens 30 m zwischen Zelten einhalten.

  • Während des Gewitters nicht den Boden berühren, sondern auf Isomatte hocken.

Hüttentouren

  • Beim geringsten Risiko: Etappe so planen, dass man vor 14 Uhr an der Hütte ist.

  • Metallische Ausrüstung (Stöcke, Eispickel) in sicherer Entfernung lagern.

  • Elektronische Geräte während des Gewitters ausschalten.


Fehler, die Sie niemals machen sollten

  • Unter einem einzelnen Baum oder Felsvorsprung Schutz suchen.

  • Flach auf den Boden legen.

  • In der Nähe von Wasser bleiben.

  • Metallische Ausrüstung am Körper behalten.

  • In Panik in alle Richtungen fliehen → stattdessen geordnet Abstand halten.


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