Wasserabweisendes Waschmittel für Skibekleidung: Komplette Pflegeanleitung für Ihre Skiausrüstung

Imprägnierwaschmittel für Skibekleidung: Umfassender Pflegeleitfaden für Ihre Skiausrüstung
6 Oktober 2025 (8 minuten)
Wird Ihre Skijacke schon nach wenigen Abfahrten nass? Transportiert Ihre Skihose den Schweiß nicht mehr so gut ab wie früher? Das sind klare Anzeichen dafür, dass die dauerhafte wasserabweisende Imprägnierung (DWR) Ihrer Funktionskleidung nachgelassen hat.
Entgegen der landläufigen Meinung kann das Waschen mit normalem Waschmittel das Problem noch verschlimmern. Waschmittelrückstände lagern sich in den Fasern ab und beeinträchtigen die wasserdichten Eigenschaften der Membran. Die Lösung? Ein spezielles Imprägnierwaschmittel, das reinigt und gleichzeitig die Wasserabweisung wiederherstellt.
In diesem umfassenden Leitfaden erklären wir, warum Ihre Ausrüstung an Wirksamkeit verliert, wie Sie das richtige technische Waschmittel auswählen und – vor allem – wie Sie Ihre Gore-Tex- und andere atmungsaktive Membranen richtig pflegen, um ihre Lebensdauer zu verlängern. Ob Sie nun auf Nikwax schwören, französische Alternativen wie NST bevorzugen oder gerade erst in die Welt der technischen Textilpflege eintauchen – hier finden Sie alle Antworten.
Inhalt
Warum verliert Skibekleidung ihre Wasserdichtigkeit?
Die wasserabweisende Beschichtung auf der Außenseite Ihrer Skijacke nutzt sich mit der Zeit durch Reibung ab. Skikanten, Skilifte und sogar Ihr Rucksack strapazieren diese Schutzschicht bei jeder Benutzung.
Zudem lagern sich Schweiß, Sonnencreme und Schmutz auf dem Gewebe ab und verstopfen die Mikroporen der atmungsaktiven Membran. Dadurch entsteht ein Saunaeffekt: Die Feuchtigkeit kann nicht mehr entweichen, und Sie verspüren ein unangenehmes Nässegefühl im Inneren.
Ein ungeeignetes Waschmittel verschlimmert diesen Effekt. Tenside und Weichspüler hinterlassen Rückstände, die Wasser anziehen statt abweisen – Ihre Hightech-Skibekleidung verwandelt sich so in einen Schwamm.

Wie kann man Skibekleidung imprägnieren?
Imprägnierwaschmittel: Die praktische Lösung
Geben Sie das Imprägnierwaschmittel direkt in die Waschmaschine und wählen Sie einen Schonwaschgang bei maximal 30 °C. So verteilt sich das Produkt gleichmäßig auf der gesamten Skibekleidung.
Schließen Sie alle Reißverschlüsse und Klettverschlüsse vor dem Waschen. Legen Sie höchstens zwei Teile gleichzeitig in die Trommel, um die Wirksamkeit zu maximieren.
Nach dem Waschen die Kleidung an der Luft trocknen oder bei niedriger Temperatur im Trockner. Während des Trocknens wird die Imprägnierung reaktiviert und stellt die wasserabweisenden Eigenschaften von Innenfutter und Außenschicht wieder her.
Test: Geben Sie ein paar Tropfen Wasser auf das trockene Gewebe – sie sollten sofort abperlen.
Imprägnierspray für Jacke und Hose
Ein Spray ermöglicht eine gezielte Anwendung, besonders an stark beanspruchten Stellen wie Schultern und Knien.
Sprühen Sie das Produkt aus ca. 15 cm Entfernung auf ein sauberes, leicht feuchtes Kleidungsstück. Das Gewebe soll das Mittel aufnehmen, darf aber nicht durchnässt werden. Achten Sie besonders auf Nähte und Bewegungszonen, wo die Imprägnierung zuerst nachlässt.
Vor dem Gebrauch mehrere Stunden trocknen lassen. Sprays brauchen länger zur Aufnahme, bieten aber verstärkten Schutz an kritischen Stellen.
Reaktivierung der Imprägnierung durch Wärme
Wärme ist der beste Helfer, um eine geschwächte DWR-Beschichtung wiederzubeleben. Nutzen Sie einen Schon-Trockengang bei niedriger Temperatur (max. 30 °C), alle Reißverschlüsse geschlossen. Die Wärme aktiviert die DWR-Moleküle und stellt ihre wasserabweisenden Eigenschaften wieder her – ganz ohne zusätzliche Produkte.
Kein Trockner vorhanden? Hängen Sie Jacke oder Hose auf einen Wäscheständer und verwenden Sie einen Föhn bei mäßiger Hitze. Halten Sie ihn 20 cm vom Stoff entfernt und bewegen Sie ihn kreisförmig für 10–15 Minuten.
Welches Waschmittel für Skibekleidung verwenden?
Empfohlene Spezialwaschmittel: Nikwax und Alternativen
Nikwax Tech Wash ist Marktführer mit seiner waschmittelfreien Formel, die speziell entwickelt wurde, um atmungsaktive Membranen zu schonen. Das britische Unternehmen setzt auf ein 2-Schritte-System: Reinigung mit Tech Wash, danach Imprägnierung mit TX.Direct nach 6–8 Wäschen.
Die französische Marke NST bietet umweltfreundliche Produkte auf Basis mineralischer und pflanzlicher Inhaltsstoffe. Ihr Active Wash reinigt effektiv und erhält gleichzeitig die technischen Eigenschaften von Skihandschuhen und wasserdichter Kleidung.
Weitere bewährte Marken sind Grangers (Clothing Repel), Holmenkol und Feldten. Sie alle entfernen Rückstände, die Feuchtigkeit anziehen und Membranen verstopfen.
Wählen Sie je nach Nutzungsintensität und Budget – alle stellen die technischen Eigenschaften zuverlässig wieder her.
Spezielle Pflege für Gore-Tex und atmungsaktive Membranen
Gore-Tex benötigt besondere Vorsicht, um seine mikroporöse Struktur zu erhalten. Schließen Sie immer alle Reißverschlüsse, wählen Sie ein Synthetikprogramm bei 30 °C und begrenzen Sie den Schleudergang auf maximal 600 U/min.
Unbedingt vermeiden: Waschpulver, Weichspüler und Fleckenentferner – sie verstopfen die Mikroporen. Verwenden Sie spezielle Flüssigwaschmittel oder zur Not ein mildes, unparfümiertes Flüssigwaschmittel in kleiner Menge.
Nach dem Waschen: Wassertropfentest auf trockenem Stoff – die Tropfen sollten sofort abperlen. Wenn nicht, erneuern Sie die Imprägnierung mit einem PFC-freien Spray oder durch 20 Minuten Trocknen bei niedriger Temperatur.

Wie wäscht man wasserdichte Jacken und Hosen richtig?
Schließen Sie alle Reißverschlüsse und Klettverschlüsse und wenden Sie die Kleidung auf links. So schützen Sie die Außenseite und reinigen gezielt die Innenseite, wo sich Schweiß und Bakterien ansammeln.
Wählen Sie ein Synthetikprogramm bei 30 °C mit reduziertem Schleudern (max. 600 U/min). Geben Sie das Flüssigwaschmittel ins vorgesehene Fach – niemals direkt auf den Stoff. Überladen Sie die Trommel nicht.
Führen Sie immer zwei Spülgänge durch, um Waschmittelrückstände vollständig zu entfernen. Nach dem Waschen die Kleidung kräftig ausschütteln und auf breiten Bügeln in einem gut belüfteten Raum trocknen – fern von direkter Hitze.
Häufige Fehler, die wasserdichte Kleidung beschädigen
Weichspüler: Der häufigste und schädlichste Fehler. Er bildet einen Fettfilm, der Mikroporen dauerhaft verstopft und die Atmungsaktivität zerstört.
Waschpulver: Ein weiterer Klassiker. Aufheller und abrasive Partikel schädigen Fasern und Oberflächenbehandlung. Rückstände lassen sich kaum vollständig ausspülen.
Zu hohe Temperaturen: Über 40 °C zerstören die Molekülstruktur der DWR-Beschichtung. Polymere zerfallen, die Hydrophobie geht verloren, und die Kleidung wird dauerhaft durchlässig.
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