Regular im Snowboarden: Diese Grundposition meistern

Regular im Snowboarden: Diese Grundposition meistern
30. Oktober 2025 (10 Minuten)
Du fängst gerade mit dem Snowboarden an und wirst gefragt, ob du regular oder goofy bist? Diese grundlegende Frage bestimmt, wie du in den kommenden Jahren fährst. Die Regular-Position bedeutet, dass dein linker Fuß vorne auf dem Board steht und dein rechter Fuß hinten, im Gegensatz zur Goofy-Position, bei der es genau andersherum ist.
Etwa 75 % der Snowboarder fahren regular, daher wird diese Position oft als „normal“ oder „Standard“ bezeichnet. Aber Vorsicht: Rechtshänder zu sein bedeutet nicht automatisch, dass man regular fährt! Deine natürliche Fahrposition hängt von deinem Gleichgewicht und deinem bevorzugten Stützfuß ab.
Die Regular-Position zu beherrschen, erfordert ein Verständnis für Bindungseinstellungen, geeignete Winkel und grundlegende Techniken, um effizient auf den Pisten Fortschritte zu machen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist die Regular-Position beim Snowboarden?

Definition und Grundprinzip
Die Regular-Position bezeichnet die grundlegende Stellung, bei der dein linker Fuß die Abfahrt führt und in Richtung Nose des Snowboards zeigt. Diese natürliche Konfiguration bestimmt die Ausrichtung deiner Bindungen und beeinflusst direkt dein Gleichgewicht auf dem Brett.
Das Prinzip basiert auf der Gewichtsverteilung: Dein vorderes Bein sorgt für Richtung und Stabilität, während dein hinterer Fuß Kraft und Kantenwechsel steuert. Diese funktionale Asymmetrie erklärt, warum ein Wechsel der Fahrposition während des Lernprozesses den Fortschritt komplett stören kann.
Entgegen verbreiteter Annahmen hängt die Regular-Position nicht automatisch von deiner Händigkeit ab. Dein natürliches Abstützen bei einem Gleichgewichtsverlust zeigt in der Regel deine optimale Fahrstellung.
Regular vs. Goofy: Die beiden Snowboard-Stances
Stell dir zwei Snowboarder gegenüber auf derselben Piste vor: Der eine fährt mit dem linken Fuß vorne (regular), der andere mit dem rechten (goofy). Diese beiden gegensätzlichen Varianten sind die einzigen möglichen Fahrpositionen beim Snowboarden.
Die Unterscheidung scheint einfach, beeinflusst jedoch dein Lernen tiefgreifend. Regular-Fahrer profitieren von ihrem zahlenmäßigen Vorteil: Die meisten Lehrer unterrichten instinktiv in dieser Stellung, und du findest leichter passende Tipps.
Goofy-Fahrer, die etwa 25 % der Snowboarder ausmachen, entwickeln oft einen kreativeren Ansatz. Diese Minderheit hat durch ihre Andersartigkeit gute Chancen, sich zu unterscheiden – besonders im Freestyle, wo Originalität zählt.
Wie erkennt man, ob man Goofy oder Regular fährt?
Einfache Tests zur Bestimmung deiner natürlichen Fahrposition
Mehrere zuverlässige Methoden zeigen deine natürliche Fahrstellung ohne spezielles Material:
Der Rutschtest ist der effektivste: Zieh dicke Socken an, nimm etwas Anlauf und rutsche über einen glatten Boden. Der Fuß, den du instinktiv vorne hast, ist normalerweise dein Vorderfuß auf dem Snowboard.
Der Schubstest funktioniert ebenfalls: Stelle dich mit geschlossenen Füßen hin und lass dich von einem Freund leicht von hinten anstoßen. Der Fuß, den du automatisch nach vorne setzt, um das Gleichgewicht zu halten, ist dein Vorderfuß.
Eine andere Methode: Beobachte, mit welchem Fuß du die erste Stufe einer Treppe hinaufsteigst. Dieser führende Fuß steht beim Snowboarden in der Regel hinten und verrät so deine Fahrposition.
Diese Tests zeigen deine natürlichen Gleichgewichtsreflexe, die verlässlicher sind als deine Händigkeit, wenn es darum geht, deine optimale Stellung zu bestimmen.
Warum Händigkeit nicht alles bestimmt
Deine dominante Hand sagt nichts über deine natürliche Fahrstellung auf dem Board aus. Viele Rechtshänder fahren goofy, während viele Linkshänder sich in der Regular-Position wohlfühlen.
Das gesamte Körpergleichgewicht ist wichtiger als die Händigkeit. Dein vestibuläres System, deine propriozeptiven Reflexe und deine sportliche Vorgeschichte beeinflussen deine optimale Fahrstellung stärker als die Frage, mit welcher Hand du schreibst oder einen Ball wirfst.
Sportarten in der Kindheit prägen deine Fahrweise: Ein ehemaliger Fußballspieler entwickelt andere Automatismen als ein Tischtennisspieler. Dein Körper speichert diese Bewegungsmuster, die sich dann auf dem Snowboard zeigen.
Vertraue deinen Empfindungen statt theoretischen Abkürzungen. Probiere beide Positionen in deinen ersten Abfahrten aus, um herauszufinden, welche dir mehr Stabilität und Sicherheit gibt.
Bindungen für die Regular-Stellung einstellen
Bindungswinkel: Grundlagen
Der Winkel deiner Bindungen bestimmt die Position deiner Füße auf dem Board und beeinflusst direkt den Fahrkomfort. Für Anfänger in der Regular-Stellung beginne mit einer neutralen Einstellung von 0° an beiden Bindungen.
Richte dann die vordere Bindung schrittweise auf einen positiven Winkel zwischen +12° und +18° aus, je nach Komfort. Die hintere Bindung kann neutral (0°) bleiben oder leicht negativ (-3° bis -6°) eingestellt werden, um Kantentransfers zu erleichtern.
Die Einstellung variiert je nach Fahrstil: +15°/-6° eignet sich gut für All-Mountain, während +18°/0° die Geschwindigkeit im Freeride unterstützt. Passe in 3°-Schritten an und teste auf der Piste, um die perfekte Einstellung zu finden.
Stance-Breite nach Körpergröße berechnen
Um deine optimale Stance zu bestimmen, multipliziere deine Körpergröße in Zentimetern mit 0,3. Ein 1,75 m großer Fahrer startet damit bei etwa 52 cm Abstand zwischen den Bindungen.
Deine Körperproportionen beeinflussen diese Berechnung: Frauen reduzieren meist 2–3 cm für mehr Gelenkkomfort, Fahrer mit langen Beinen erhöhen, kompakte Körper fahren enger.
Beginne mit der empfohlenen Stance auf dem Board und passe nach Gefühl an. Zu weit: Beine ermüden, zu eng: Stabilität eingeschränkt. Die meisten Regular-Boards funktionieren zwischen 48–58 cm, abhängig von der Körpergröße.
Snowboarden in Regular-Stellung meistern
Deine Fortschritte in der Regular-Position basieren auf drei technischen Grundlagen:
Seitliches Gleichgewicht: Übe lange Traversierungen auf jeder Kante. Der linke Fuß steuert die Richtung, der rechte kontrolliert die Kantenbelastung. Nach einigen Abfahrten wird dies instinktiv.
Erste Kurven: Beginne mit leichtem Gewicht nach vorne und rotiere die Hüften progressiv. Der Blick antizipiert die gewünschte Linie, die Knie begleiten den Kantentransfer.
Geschwindigkeitskontrolle: Spiele mit Kantendruck und Traversierdauer. Je senkrechter zur Piste, desto besser die Kontrolle und selbstbewusste Fortschritte.
Ursprung der Begriffe Goofy und Regular

Diese Begriffe stammen aus dem Surfen, dem Vorläufer des Snowboardens. Regular bezeichnet die häufigste Stellung, die etwa 75 % der Fahrer nutzen.
Goofy hat einen amüsanten Ursprung: Disney-Charakter Goofy surfte in den 1930er Jahren in Hawaiian Holiday mit dem rechten Fuß vorne. Diese ungewöhnliche Haltung gab der Position ihren Namen.
Weder Goofy noch Regular ist besser. Snowboarding hat diese Terminologie vom Surfen übernommen, später auf Skateboarding und andere Board-Sportarten übertragen.
Switch fahren und Stil erweitern
Switch fahren ist der natürliche Schritt, um deine technischen Fähigkeiten zu erweitern. Dabei fährst du mit dem hinteren Fuß vorne (Regular → Goofy temporär).
Starte auf einfachem Gelände mit symmetrischen Bindungen: +12°/-12° erleichtert die Umstellung. Die „Duck“-Stance erlaubt komfortables Fahren in beide Richtungen ohne Bindungsänderung.
Die ersten Switch-Sessions fühlen sich wie Anfängerfahrten an. Akzeptiere die vorübergehende Regression: Reflexe funktionieren nicht wie gewohnt, Gleichgewicht reorganisiert sich.
Switch öffnet Türen zu fortgeschrittenem Freestyle: 180°-Rotationen, Rails und unterschiedliche Landungen werden möglich. Stil und Board-Kontrolle verbessern sich deutlich.
Regelmäßig zwischen Regular und Switch wechseln. Diese Vielseitigkeit fördert vollständige technische Beherrschung und bereitet auf Snowpark-Herausforderungen vor.
Häufige Fehler von Regular-Fahrern
Zu weit zurücklehnen: Gewicht auf dem hinteren Fuß → Frontside-Edge-Catch & Stürze. Knie gebeugt halten, Gewicht gleichmäßig verteilen.
Kantenpflege vernachlässigen: Stumpfe Kanten → schlechter Halt auf hartem Schnee, Kurvenkontrolle leidet. Regelmäßig schärfen oder Fachmann beauftragen.
Übermut auf flachem Gelände: Leichte Kantenbelastung nötig, um Edge-Catches zu vermeiden.
Rotationen mit Schultern erzwingen: Bewegungsinitiation über Hüften, sonst Ungleichgewicht & Oberkörperermüdung.
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